Archiv der Kategorie: Jahr 2017

Calque éphémère

 Escalator   
 des pesées en fenêtre   
 se reflète l'hors temps   
 des frémissements.   

 Calque éphémère     
 des pensées jointes   
 l'ordre orthogonal   
 fragrances déployées   
 énumère les marches   
 d'accès à l'antienne   
 clamée par les anges   
 refuge sanglé    
 des anfractuosités de l'oubli   
 les chaînes raclent la terre   
 d'outrances ad hominem.

 Un chant   
 und dann nichts   
 juste le suint   
 des bœufs à la tâche. 

  
347 

Freund der Abgrundströme

   Freund der Abgrundströme   
Sprung
des Lebens im Herzen
willst du werden
eine Stimme unter Stimmen
du bist viel mehr als du
Du, der du Metamorphose bist
in der retikulären Pulpa
dass die Hand bricht
morgen werden.

Lass uns die Furt überqueren
voll und locker
Lasst uns Blut und Sinn werden
Blut Pferd
von der Welle bis zum Ozean
im Griff der Wünsche
dass der Wind Taten macht
Wurzeln eines einheimischen Gemäldes
Treffen am Puls des Tages
dass der Suchende abschwört und zurechtweist
vom Vater zum Sohn
Mädchen der Zeit
sei treu glühend
auf dem Formanten der Erinnerung.


346
( Gemälde von Frederique Lemarchand )

Rand der Worte

 Rand der Worte   
 an den unterirdischen Toren   
 müde Düfte   
 que le vent porte   
 Weise Renaissance   
 Kindheitsgeräusche   
 Liebste Präsenz   
 Kirschen im Frühling   
 den Zahn knirschen lassen   
 Fäustlinge in den Taschen   
 unserer Zukunft   
 im Schatten der Platanen    
 auf dem Domplatz   
 der Biss der Kälte   
 atteignant le tréfonds de l'âme   
 anmutig   
 zwischen den Gräsern   
 ein Hauch auf deiner Hand   
 im Untergang der Sonne   
 wie nebenbei. 

  
345

Stimme zwischen den Kieseln

   Stimme zwischen den Kieseln   
früh genommen
eine Prise Honig
im Hauch des Maiwindes.

Grosse Frau
dünnbeinig
als Asymptote gestellt
gegen das Herz im Einklang.

Einzige Vorahnung
kurze Strohhalme
heimlich gesammelt
in der Mulde der müden Wellen.

Gitarren-Arpeggien
von einem Verdacht begleitet
geschmückte Farben
der Pavillon der Begegnungen.

Reichlich
purpurne Lippen
von meinem Freund aus dem Wald
erheben ihre Stimmen aus den Stimmen.

Alle Segel raus
zum Zittern hin
einer Feder
getragen von der Brise.


343

Jean und François

   Wenn woanders   
und intim
an den Fingerspitzen
komm und stirb
Das Land, das Ihnen ähnelt
unter dem verbrauchten Krampf
Jean
mein Freund des Geistes
mein Kreuz
Mein weinen.

Auf dem Boden
im Staub
der Stern reflektiert
das geheimnisvolle Lied
auf der Flucht
über die Welten.

Francois
mein Freund der Ganoven
mein Weg
meine Befreiung.


342

Ensemble il se peut

 Stille der Pflanzen~   
 an der weißblauen Seitenlinie eines Zuges   
 dass der Wind weht.   
              *
 Auf einem Hügel stecken   
 der Dominostein der Häuser   
 ~ Teufelskäfer.   
              *
 Übergeben Sie den schwarzen Vogel   
 im Duft der Wolken   
 ~ Portikus an der Spitze.   
              *
 Das Nest der Elster   
 en réserve rectangulaire   
 ~ Quelle des Trotzes.   
              *
 Bras serpentiforme ~   
 Frühlingstränen schnappen   
 sprachlos.   
              *
 Schuppende Hände   
 auf der Spannweite des Balkons   
 ~ Der Tag entfaltet sich.   
              *
 Meine Seele herrscht   
 Grab das Leben und sag es mir   
 ~ ruhiges und sanftes Tippen.   
              *
 links rechts passieren   
 Morgen Autos   
 ~ Einsteigen nach Kythera.   
              *
 An der grünen Küste   
 ein gelber LKW klettert   
 ~ clameur soudaine.   
              *
 Ausschalen des Ziegeldaches   
 ~ Datei von woanders   
 la courte paille.   
              *
 Zink an der Basis   
 schmutziger gemauerter kamin   
 ~ Terminplanung.   
              *
 Vom Notizbuch zum Buch   
 la gomme sèche et dérive   
 ~ Kaltmontage.   
              *
 Die Ablehnung des anderen   
 ist Selbsthass   
 ~ Zusammen mag es sein.   


341

Visage visage au touché de nos cœurs

 Visage visage   
au touché de nos cœurs
à portée du frêne
sans geste ni parole
regard élevé
sommes de veille
sur les photos
graves et tristes
à se jeter du haut de l'arbre
colibri des incendies
passacaille des brumes
laissant paraître les veinules d'une main
à décrypter le soir à la bougie
les papiers d'identité jaunis
dass der Wind zerstreut
devant nos yeux sans sommeil.

Ô visage
unique visage du temps qui passe
infante éblouie
sois le réceptacle de nos pleurs
der sel de notre rencontre
du bâton au chardon
du Job au gris
à maugréer
devant les bouses
se mêlant aux cailloux de basalte
mélange incandescent
de la vigne vierge
et du mur roux
ô visage
qu'un manquement d'esprit efface
pierre plate posée au matin
sur le mur du jardin
souffles mêlés
d'un face à face de toute éternité.


340

Es-tu là mon âme ?

 
Es-tu là
glissando sans dérobade
à me porter sur l'onde douce
lune entrevue au parloir
écorce arrachée du chêne-liège
se faufilant dans la foule lente
passager ébloui
des sentes odorantes.

Meine Seele
seule
au hasard d'une sortie
se vit prise
dans le flot des migrants
ô mon âme
l'altérité est une autre identité
de l'autre à soi
la source même des solidarités.

339